Bürgeraktion   Pro Kultur e.V. Emmerich am Rhein


Familie Nathan aus den USA zu Besuch in Emmerich


Familie Nathan besuchte auch die Feuerewehr Emmerich





v. l. Bürgermeister Peter Hinze, Norbert Kohnen, Irene Möllenbeck, Silke Eicher, Dr. Jan Heiner Schneider und Dr. Klaus Cordes – bei der Jubiläumsfeier



Irene Möllenbeck (rechts) verabschiedet Magdalena Wochnik

Pressestimmen zur Bürgeraktion Pro Kultur e.V.

Familie Nathan aus Atlanta/Georgia besucht die Heimat ihrer Vorfahren

N.Kohnen, (April 2024)

Emmerich. Sieben auf einen Streich. Besuch aus den USA bekam jetzt die Bürgeraktion Pro Kultur.

Neben George und Barbara Nathan aus Atlanta/Georgia, die die Stadt am Rhein bereits zum fünften Mal besucht haben, waren auch deren mittlerer Sohn Gil, Schwiegertochter Lauren und die Enkel Sally (14), Brady (13) und Scarlett (10) aus Westport/Connecticut mit von der Partie.

Die Nathans sind Nachfahren ehemaliger Bürger jüdischen Glaubens der Stadt Emmerich, denen die Flucht vor den Nazis teilweise gelungen ist. Gemeinsam mit der Pro Kultur-Vorsitzenden Irene Möllenbeck besuchten sie die für die Familie Nathan verlegten Stolpersteine in der Hühnerstraße und am Fischerort.

Der Jüdische Kulturraum und das Schüürman-Archiv im PAN mit dem meterlangen, von dem 2016 verstorbenen Heimatforscher Herbert Schüürman erstellten Stammbaum der Nathans standen am Morgen des ersten Tages auf dem Programm. Nach dem Lunch in der Rheinpromenade 8 ging es zur Feuerwache an der Pastor-Breuer-Straße. Dort besuchten sie den für Felix Nathan, Großvater von George Nathan, verlegten Stein auf dem Pfad der Erinnerung.

Ein tolles Erlebnis vor allem für den Nathan-Nachwuchs war dann die Besichtigung der Wache, wo ihnen Gert und Sebastian Braam die Technik erklärten und sie auch mal in einem knallroten Gefährt Platz nehmen durften. Der Tag klang mit einem gemütlichen Abendessen bei Wanders in Elten aus. ...

„„Viel Erfolg bei der Suche nach den Vorfahren“ wünschte am nächsten Morgen der Leiter des Rheinmuseums, Herbert Kleipaß, den Besuchern. Ines Hessling vom Stadtarchiv hatte viele für die Familie interessante Bilder und Dokumente bereit gelegt. Zum Abschluss ihres offiziellen Programms empfing Bürgermeister Peter Hinze die Gäste aus den USA im Bernd Terhorst-Zimmer.

George Nathan wollte vom Stadtoberhaupt wissen, ob er 2025 ein drittes Mal kandidieren wolle: „„Do you run again?“ Hinze winkte entschieden ab und scherzte: „„No. I run away.“ Im anregenden Gespräch spielte auch der Vorwahlkampf in den USA eine Rolle. „„Politik ist nicht so einfach“, meinte Barbara Nathan auf Englisch. Darauf Hinze: „„Das müssen Sie mir nicht erklären.“ Barbara überreichte Hinze ein Tütchen mit Marzipan aus Lübeck, das die Nathans auf ihrer 14-tägigen Deutschlandreise unter anderem besucht hatten.

Kultur und Kulinarik gehen Hand in Hand


Tia Dillan, NRZ v. 13.06.2022

Emmerich. Von Käse-Platten und Kultur: Ihr 20-jähriges Jubiläum feierte die Bürgeraktion Pro Kultur mit genussvollen Einblicken in Häppchenform. Duftendes Kulinarisches erfüllte so das PAN Kunstforum. Wer auf das Gründungsdatum des Vereins im Jahr 2001 blickt, ... merkt schnell, dass der Verein bereits sein 21-jähriges Bestehen zelebrieren kann. So verzögerte die Pandemie die Feierlichkeiten.

Trotzdem solle man dem runden Geburtstag nicht nachtrauern, wie Dr. Jan Heiner Schneider wusste: „„Die 21 ist eine heilige Zahl, denn sie ergibt sich, wenn man die heiligen Zahlen sieben und drei multipliziert.“ Ob sieben Schöpfungstage oder drei Musketiere, die 21 sei eine Zahl, die es sich zu feiern lohne. Gerade weil der Verein durch ehrenamtliche Mühe Kultur am Leben erhalte, verdiene jedes weitere Jahr Anerkennung.

Ein Rückblick auf die vergangene Zeit offenbarte eine echte Erfolgsgeschichte. Nachdem sich eine bemühte Bürgerschar zusammenfand, die für mehr Kultur in Emmerich kämpfen wollte, folgte eine Errungenschaft nach der anderen. Ob die Finanzierung von Skulpturen, Konzerte, Ausstellungen oder philosophische Filmabende: Die Bürgeraktion ist tief im Leben der Stadt verankert.

Doch neben Unterhaltungskultur sorgt der Verein auch für wichtige Erinnerungskultur. So verlegte auf dessen Initiative beispielsweise der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine in Emmerich, die an das Schicksal jüdischer Familien im Nationalsozialismus erinnern. „„Besonders froh bin ich auch über die enge Kooperation mit den ansässigen Schulen, mit denen wir Schülerfahrten oder die Holocaust-Gedenktage gestalten“, erklärte Vorsitzende Irene Möllenbeck.

Als 2018 auch der Eintrag ins Vereinsregister folgte, standen den Engagierten neue Türen offen. Hinter einer von ihnen verbarg sich die Einweihung des jüdischen Kulturraumes im PAN 2019. „„Ich bin selbst sprachlos, was wir mit einer kleinen Gruppe Ehrenamtlicher immer wieder auf die Beine stellen. Ich danke allen aktiven Mitgliedern“, sagte Möllenbeck.

Die Anwesenden auf der Jubiläumsfeier genossen neben kulturellen Vorträgen auch das Kulinarische in vollen Zügen. Geigenmusik spielte im Hintergrund als Gemüsekuchen verteilt wurde. Gefüllte Blätterteigecken begleiteten Mitglied Norbert Kohnen, als er ein Gedicht rezitierte.

Lachscreme unterstrich fesselnde Lesungen von Künstler Klaus Cordes, der heitere Geschichten von unbekannten Künstlern und amüsanten Zwischenfällen teilte. Käseplatten glitten während eines abstrakten Kurzfilms über die feierlich gedeckten Tische. Silke Eicher, die die philosophischen Filmabende leitet und den Film mitbrachte, regte mit „„Ich bin das Universum“ zu gänzlich individuellen Assoziationen an.

Mit Blick auf das vielschichtige Spektakel, geprägt von all den kulturellen Darbietungen des Vereins, konnte Bürgermeister Peter Hinze nur den Kopf schütteln und mit einem Vorurteil aufräumen: „„Immer wieder beschweren sich Leute und sagen, in Emmerich wäre nichts los. Wer sich die Mühe macht, einmal selbst nachzuforschen, der wird sehen, wie viel hier passiert. Für jeden ist etwas dabei.“

Die Bürgeraktion sei nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch einzigartig in der Umgebung: „Ganz alleine soviel Kultur herzubringen, ist mehr als ehrenwert“, lobte Hinze. Damit verteilten sich nicht nur Häppchen aus Teig und Gemüse, sondern auch aus Lob und Erfolgsgeschichten.







Verabschiedung von Magdalena Wochnik

NRZ, 13.06.2022

Da war Magdalena Wochnik doch überrascht. Gegen Ende der Jubiläumsfeier ... von Pro Kultur überreichte ihr die Vorsitzende Irene Möllenbeck ein schönes Blumenpräsent – es war ein Dankeschön und gleichzeitig ein Abschiedsgeschenk für eine der „„tragenden Säulen von Pro Kultur“ in den letzten Jahren. Wochnik, die auch im evangelischen Kirchenchor aktiv war und einst am Förderzentrum unterrichtete, zieht demnächst von Emmerich ins Saarland um.

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